Wie tönt ein Dinosaurier?
Vor ca. 65 Millionen starben die Dinosaurier aus, somit weiss eigentlich kein Mensch, wie die Bestien damals tönten. Genau darum ist eine Menge an Fantasie gefragt, wenn die Tiere in einem Film furchteinflössend wirken sollen.
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Weitere Soundeffekte, die Filmgeschichte schrieben
Tarzan: Jodelt oder schreit der?
Wie der legendäre Schrei entstand, weiss eigentlich niemand mehr so genau. Gleich mehrere Leute behaupten, sie hätten die Lösung des Rätsels.
Ist das eine Kombination von drei Opernsängern, die Stimme von J. Weissmuller (Schaupieler), ein rückwärts abgespielter Jodler, oder der Mix aus dem rückwärts gespielten Heulen einer Hyäne, dem Blöken eines Kamels, dem Zupfen einer Geige und dem hohen C einer Sängerin?
Das Brüllen von Godzilla
Das Echsenmonster japanischen Ursprungs ist bisher in 33 japanischen und fünf amerikanischen Filmen aufgetreten.
Im japanische Original (1954) wurden nicht etwa Tierschreie eingesetzt, sondern ein Musikinstrument. Der Sound-Designer strich mit einem Lederhandschuh über die Saiten eines Kontrabasses und bearbeitete die Aufnahme darauf in Tonhöhe und Geschwindigkeit. In den Nachfolgefilmen wurde das Brüllen immer wieder ein wenig verändert.
Der Wilhelmsschrei
Eigentlich ist dieser theatralische Schrei - aus der heutigen Wahrnehmung - nicht wahnsinnig speziell oder fantasievoll.
Aus irgend einem Grund machen sich Sound-Kreatoren weltweit einen Jux daraus, den Effekt als eine Art "Osterei" im Klangbild eines Film einzubauen. Dieser "Running Gag" dauert nun seit mehreren Jahrzehnten an, der Wilhelmsschrei wurde mittlerweile in über 300 Filmen eingepflanzt, darunter auch in berühmten Produktionen wie "Star Wars" oder "Indiana Jones".
Predator
Der erste Predator-Movie kam im Jahr 1987 heraus. Das charakteristische Knatter-Geräusch des Monsters galt als besonders furchteinflössend. Der Sound wurde auch in den folgenden Filmen (mittlerweile gibt es acht davon) eingesetzt, das "Lautspektrum" der Predators wurde durch zusätzliche Effekte erweitert.
Der Schöpfer des Predator-Sounds
Das erstaunliche am Predator-Geräusch: Der Effekt wurde allein durch die menschlicher Stimme erzeugt. Der Schöpfer heisst Peter Cullen (ein kanadischer Synchronsprecher), der berühmt wurde durch die Sprechrolle des Optimus Prime ("Transformers"-Filmserie).
Im Video erklärt er gleich selber, wie der Sound entstand (ca. 2:36 min).
War of the Worlds (2005): Der Tripod spielt Didgeridoo
Im Video gehst du bitte zu 2:21 min. An dieser Stelle macht das Ungeheuer sein bedrohliches Geräusch. Hmmh, ist das nicht ein Didgeridoo, das Blasinstrument der nordaustralischen Aborigines?!? Und der Sound wurde nicht einmal stark verfremdet, manchmal geht es auch ganz einfach.
Ein Imperium für sich: Die Sound-Effekte in Star Wars
Wer kennt sie nicht, die phänomenalen Soundeffekte in den Star Wars Filmen. Dahinter steht der ziemlich geniale Sound Designer Ben Burtt. Die Basis vieler Effekte bilden erstaunlicherweise natürliche Geräusch-Quellen.
Auswahl der markantesten "Star Wars" Geräusche:
- Darth Vaders Atem
Der schwere Atem von Darth Vader wurde durch das Schnaufen in eine Tauchermaske erzeugt und aufgenommen. Dieser Effekt ist markenrechtlich geschützt.
- Lightsaber
Das charakteristische Brummen der Lichtschwerter entstand durch die Kombination des Geräusches eines alten Filmprojektors im Leerlauf und akustischer Rückkopplungen eines kaputten Fernsehers. Um Bewegung zu simulieren, wurde das Mikrofon vor den Lautsprechern bewegt.
- Laser-Schüsse
Die ikonischen "Piu! Piu!"-Sounds der Laserpistolen wurden erzeugt, indem mit einem Hammer gegen Metall-Leitungen geschlagen wurde.
- Die Stimme von R2-D2
Die piepsenden und zwitschernden Geräusche von R2-D2 basieren auf einer Mischung aus Ben Burtts eigener Stimme und Klängen eines Synthesizers.
- Tie-Fighter
Das markante Kreischen der TIE-Fighter wurde durch die Kombination des Trompetens eines Elefanten und das Geräusch von Autoreifen auf nasser Strasse erzeugt.
- Das Brüllen von Chewbacca
Chewbaccas Stimme setzt sich aus verschiedenen Tierlauten zusammen, darunter Bären, Walrosse, Löwen und andere Tiere
Übungen mit Audacity
Übung 1: Verfremden der eigenen Stimme
Tipp: Schau dir dir die Erklär-Videos zwei Mal an, bevor du selber Hand in Audacity anlegst!
Video 1
Arbeitsschritte
- Überspringe die lästige Eigenwerbung im Video
- Stimme aufnehmen
- Spuren duplizieren (geht einfacher mit dem Tastatur-Shortcut CTRL + D)
- Pitch-Effekt anwenden (Menü Effekte/Tonhöhe und Tempo/Tonhöhe ändern...)
- Phaser-Effekt anwenden (Menü Effekte/Verzerrung und Modulation)
- Lautstärke anpassen mit dem Hüllkurvenwerkzeug
Video 2
Arbeitsschritte
- Stimme aufnehmen
- Wenn du deine Stimme sauber und in einem stillen Raum aufgenommen hast, ist der erste Schritt im Video, "Noise Reduction", nicht zwingend nötig. Gehe gerade zum nächsten Schritt weiter.
- Das Duplizieren einer ganzen Spur geht ganz einfach: Wähle die Spur aus und mit dem Tastatur-Shortcut CTRL + D wird eine neue Spur mit dem Duplikat erstellt.
- Eine Spur rückwärts (reverse) laufen lassen: In der deutschen, aktuellen Version von Audicity findest du das unter dem Menü Effekt/Spezial/Rückwärts. Natürlich musst du die Spur zuerst auswählen, welche du umkehren möchtest.
- Auf der rückwärts laufenden Spur wenden wir einen sog. "Reverb" (de. Hall) an. Du findest das im Menü Effekt/Verzögerung und Hall/Hall .... Im Dialogfenster klickst du auf den Button Vorlagen und Einstellungen und wählst bei den Werkseinstellungen die Option "Kirchensaal" oder "Kathedrale" aus.
Bereits jetzt tönt das Ganze echt gespenstisch
- Noch creepier wird es, wenn du die originale Spur ein weiteres Mal duplizierst und mit den Tonhöhen herumspielst (s.o.).
- Zum Schluss verstärkst du die Lautstärke in der Spur mit dem Hall: Effekt/Lautstärke und Kompression/Verstärken...
Übung 2: Tierstimmen mischen
- Gehe > zum geschützten Bereich dieser Website und wähle bei der Rubrik "Rohmaterial für das Basteln von Soundeffekten für Filme/Tierstimmen" drei Tierstimmen aus, die du darauf zu dir auf den Compi herunterlädst.
- Erstelle in Audacity eine neue Datei und lege drei Spuren mit den Tierstimmen an.
- Verfremde die Spuren (Tonhöhe, Phaser, Hall, etc.), so wie du das oben gelernt hast. Ziel ist es, dass du eine richtige Monsterstimme generierst.