Sie unternehmen Ihre ersten Schritte im Videoschnittprogramm "Shotcut"
Dafür erstellen Sie ein kleines Übungsprojekt und lernen damit den grundsätzlichen "Workflow" kennen
Sie wissen, wo Sie Anleitungen und Tutorials für "Shotcut" finden
Was ist Shotcut?
Shotcut ist eine relativ einfach zu bedienende Videoschnittsoftware, die kostenlos genutzt werden kann. Sie läuft auf den Betriebssystemen Linux und FreeBSD, MacOS sowie Windows (aber nicht auf dem iPad!). Die Benutzeroberfläche ist auf deutsch erhältlich. Das Projekt wird aktiv weiterentwickelt. Man findet dazu gute Erklär-Videos und Tutorials, auch auf deutsch. Wenn Sie möchten, können Sie das Programm auch bei Ihnen zu Hause installieren: ↗ shotcut.org/download/
Übung: Mein erstes Shotcut-Projekt - den Workflow kennenlernen
Die Übung bildet den grundsätzlichen "Workflow" ab:
Einen neuen Projektordner erstellen
Medien (Videoclips, Sound, Bilder) zum Projektordner hinzufügen, die als Rohmaterial dienen sollen
In Shotcut ein neues Projekt anlegen und den Projektordner zuweisen
Das Ausgangsmaterial in die Wiedergabeliste von Shotcut ziehen
Video auf der Zeitachse bearbeiten (Clips schneiden, Übergänge erstellen, Nachvertonen, Filter hinzufügen, etc.)
Video in das Endformat exportieren
A. Projektordner erstellen
Erstellen Sie im Dokumenten-Ordner einen neuen Ordner namens "erstesShotcutProjekt_Name". Dort fügen Sie einen weiteren Ordner hinzu: "Import". Darin werden dann die Clips abgelegt, die Sie im nächsten Schritt herunterladen werden.
Tipp: Ordnerstruktur belassen
Verändern Sie die Struktur, den Namen und den Ort des Projektordners nicht mehr, wenn Sie das Projekt dann in Shotcut bearbeiten, sonst findet das Programm beim nächsten Öffnen das Rohmaterial nicht mehr. Selbstverständlich können Sie auch später weitere Medien in den Import-Ordner legen, aber verschieben Sie ihn nie!
B. Download von Übungsclips als Rohmaterial
Laden Sie sich bei ↗ pexels.com/de-de/videos/ drei Videos zum Üben herunter. Bei "Pexels" müssen Sie keinen Account erstellen, um die Videos zu nutzen.
Was die Videos thematisch beinhalten, spielt eigentlich keine Rolle. Die Proportionen der Videos sollten jedoch gleich sein. Zudem ist es einfacher, wenn Sie querformatige Arbeiten in Ihrem Projekt einsetzen.
Wählen Sie im Menü von Pexels bei "Entdecken" die Option "Kostenlose Videos".
Die Download-Buttons befinden sich unten rechts auf den Kacheln. Sie werden eingeblendet, wenn Sie mit der Maus über eine der Kacheln fahren.
Bewegen Sie die Pexels-Videodateien nun von den Downloads zu dem Import-Ordner des Projektordners.
C. Shotcut starten und neues Projekt einrichten
Öffnen Sie das Programm "Shotcut".
Erstellen Sie darin ein neues Projekt und legen Sie es im Ordner "erstesShotcutProjekt_Name". Mit diesem Fenster, das beim Starten von Shotcut angezeigt wird, weisen Sie das Projekt dem Projektordner zu: Projektordner: Hier wählen Sie den Projektordner aus. Projektname: Taufen Sie Ihr neues Projekt mit einem aussagekräftigen Namen Ihrer Wahl. Videomodus: Vorläufig ist es ok., wenn Sie das auf "Automatisch" belassen.
Drücken Sie auf "Los", Shotcut legt darauf im Projektordner einen weiteren Ordner mit dem Projektnamen an:
Das Dateiformat von Shotcut ist .mlt
Shotcut legt Dateien mit der Endung .mlt an. Das ist keine Video-Dateien, sondern Steuerungsdokumente, welche die Arbeitsschritte in Shotcut festhalten.
Wenn Sie das Programm geschlossen haben und an Ihrem Projekt weiterarbeiten möchten, doppelklicken Sie auf das .mlt-Dokument.
D. Ausgangsmaterial auf die Wiedergabeliste ziehen
Wiedergabeliste einblenden Falls Sie die Wiedergabeliste nicht sehen, müssen Sie sie oben im Menü zuerst einblenden:
Fügen Sie die das Rohmaterial der Wiedergabeliste hinzu. Am besten geht das mit "Drag'n'Drop": Ziehen Sie die Dateien im Finder (mit gedrückter Maustaste) aus dem Import-Ordner über das Fenster der Wiedergabeliste und lassen Sie die Maustaste los.
Probieren Sie die Optionen der Darstellung der Wiedergabeliste aus. Sehr praktisch ist es, wenn Sie die Laufzeit der Clips sehen können.
Nun ist alles fertig eingerichtet, Sie können endlich mit dem kreativen Teil loslegen.
C. Material auf der Zeitachse bearbeiten
Ziehen Sie drei Videos in die Zeitachse. Sie sollen nahtlos aneinander gefügt sein.
Trennen Sie zwei der Videos auf und löschen Sie je ein Stück heraus.
Erstellen Sie zwischen den Clips zwei Überblendungen, in dem Sie einen Clip über den benachbarten Clip ziehen.
Vorerst soll das mal ausreichen, es geht ja in dieser Übung vor allem darum, den Workflow kennenzulernen.
F. Exportieren
Tipp: Vor Export speichern
Das Exportieren erfordert viel Rechenleistung. Falls Ihr Compi ein gewisses Alter hat und/oder über wenig Arbeitsspeicher verfügt, stürzt Shotcut bei diesem Vorgang manchmal ab. Speichern Sie deshalb das Projekt nochmals ab, bevor Sie den Export starten.
Klicken Sie oben in der Menüleiste auf "Exportieren"
Exportieren Sie den Video als .mp4 Datei. Für das Export-Profil wählen Sie Standard > H.264 Main Profile:
Ihr Werk soll sich am Schluss im Ordner "erstesShotcutProjekt_Name" befinden.
Oben rechts wird der Fortschritt des Exportieren angezeigt:
Stressen Sie den Compi jetzt nicht mit einer anderen Aufgabe, lassen Sie ihn einfach in Ruhe schuften ...
Wenn das Exportieren abgeschlossen ist, wird links vom Balken ein grünes Häkchen angezeigt:
Export anschauen
Die exportierte Video-Datei können Sie nun in irgend einem Player anschauen, auf Social Media teilen, in einer Website einbinden, etc. Das .mp4-Format hat sich als "inoffizieller" Standard für Videos durchgesetzt.
Videotutorials für den Einstieg in "Shotcut"
Mehr Tutorials in guter Qualität ...
... finden Sie auf der offiziellen Website von "Shotcut": ↗ shotcut.org/tutorials/.
Allerdings sind diese englisch gesprochen.